Wiederbewaldung

zerstörter Wald im Harz

Herausforderung Wiederbewaldung​

Der anhaltende Klimawandel bedroht den deutschen Wald. Nach drei extrem trockenen Jahren gelten bereits über 300.000 Hektar Wald als tot. Besonders betroffen von ausgetrockneten Böden, immer mehr Schädlingen und ersten Waldbränden sind vor allem Nadelwälder. Aber auch die Buchenwälder leiden stark. Weil weder Tausende Waldbesitzer noch Millionen von Waldfreunden auf baumleere Bergrücken schauen wollen, bewegt heute eine Frage sehr: Wie kann die Wiederbewaldung gelingen?

Mit Umtriebszonen zum Dauerwald

Das Team vom Forstbüro Achterberg studiert seit Jahren, wie sich die Wälder in Deutschland verändern. Dabei liegt der Fokus vor allem auf der Frage, wie sich die Art der Neuanpflanzung verändern muss, um eine Aussicht auf Erfolg zu haben. Die Formel der Waldexperten vom Forstbüro Achterberg lautet „Mit Umtriebszonen zum Dauerwald“. Dahinter steht die Forderung nach einer innovativen Art der Aufforstung. Und der Versuch, die Interessen von Naturschutz und Bewirtschaftung in Einklang zu bringen.

Wasserhaushaltung verbessern,
Humus erhalten

Auch muss mehr für den Boden-Wasserhalt getan werden. Ideal sind  sogenannte Vorwälder, also Schutzbepflanzungen mit Birken und Eschen, die für den Schatten sorgen, den die langsam wachsenden Baumarten benötigen. Oder spezielle Sorten von Gräsern, deren Bewuchs der Verdunstung entgegenwirkt und das Bodenleben erhält. Nicht zuletzt benötigt eine erfolgreiche Wiederbewaldung besseres Pflanzmaterial als heute üblich.

Neue Wälder in zwei Zonen aufbauen

Zum einen sollen Waldstücke nicht mehr von Weg zu Weg definiert werden, sondern in zwei Zonen: Entlang der Wege sollten schnell wachsende Baumarten angepflanzt werden, die den höchsten Pflegeaufwand haben und am frühesten geerntet werden können. In einer inneren Zone soll Mischwald gepflanzt werden, der viele Jahrzehnte mehr zum Wachsen braucht.

Wiederbewaldung neu denken

Das Team vom Forstbüro erarbeitet für Waldbesitzer und Forstverwaltungen standortbezogene, individuelle Wiederbewaldungskonzepte, die aufgrund ihres innovativen Denkansatzes auch in diesen Zeiten Aussicht auf Erfolg haben.

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Fragen und Antworten zum Thema Wiederaufforstung vertrockneter Wälder

In den Baumschulen und in der Landwirtschaft ist das Bewässern geübte Praxis, im Wald oder gar auf den Bergen wird das technisch wie logistisch aufwändig. Und sehr teuer. Im Einzelfall wird es aber ebenso nötig wie möglich sein.

Ja, das kann durchaus so sein. Denn viele Standorte sind so ausgedörrt, dass eine Neuanpflanzung wenig aussichtsreich erscheint oder nach gestrigem Ermessen einfach zu teuer ist.

Ja und nein, unter normalen Umständen ja. Auch wenn es länger dauert. Aber jetzt, wo viele Böden bis in die Tiefe trocken sind, reicht die Kraft vieler Jungbäume nicht aus, um rechtzeitig die noch wasserführenden Schichten zu erreichen.

Das fängt bei dem Schutz des Bodens an, er muss durch Gräser und Sträucher, auch durch Vorwald (gemeint sind schnellwachsende Baumarten wie Eberesche oder Birke) beschattet und vor weiterer Verdunstung geschützt werden. Auch muss das Bodenleben stärker als bisher gefördert werden. Zudem empfehlen wir Waldstücke, intelligenter zu gliedern.

Der Großteil des deutschen Waldes (48%) ist in Privatbesitz. Das sind zum einen einige Hundert Großwaldbesitzer, zum anderen Tausende Bauern mit eher kleineren Flächen. 29% des Waldes gehört den Ländern, 4 % dem Bund und 19 % sind im Besitz von Körperschaften wie zum Beispiel den Städten und Gemeinden.

Das ist eine wirklich heiße Frage. Das war bisher Aufgabe der Waldbesitzer. Aber viele von denen werden die aktuellen Aufgaben allein nicht stemmen können. Jetzt ist die Politik gefragt, die Wiederaufforstung finanziell zu unterstützen.

Genaue Zahlen gibt es nicht. Aktuell wird häufig von mehr als 300.000 Hektar gesprochen – ein relativ geringer Anteil, wenn man bedenkt, dass Deutschland zu einem Drittel mit Wald bedeckt ist. 11,4 Mio. Hektar bedeckt der Wald in unserem Land. Aber dein Ende der Schäden ist zur Zeit nicht in Sicht.

Besonders betroffen sind vor allem Fichten aber auch Kiefern. Die Douglasie steht oft als grüner Rest in abgestorbenen Nadelwäldern. An vielen Standorten sind aber auch Buchen betroffen und sehr häufig ältere Birken.

Ja, und nein. Waldsterben kennt man seit den 1970er Jahren, verheerende Windbrüche durch Jahrhundertstürme auch. Der Klimawandel hat südlichere Länder lange vor uns erreicht. Aber es ist zu wenig wissenschaftlich aufgeklärt, wie sich die unterschiedlichen Stressfaktoren bedingen und/ oder verstärken. Wir wissen nur, dass geschwächte Bäume anfälliger für Insekten wie den Borkenkäfer sind. Der ist aber nur einer von vielen Organismen, die den Bäumen zusetzen. Das warme Klima verändert die Lebensgemeinschaften. So kann aus einem bekannten, bisher kaum schädigenden Pilz unter den geänderten Bedingungen (Anthropozän) ein aggressiver Pilz werden, oder ein anderer vom Mittelmeerraum in unsere Regionen einwandern (z.B. Massaria an Platane). Auch nehmen Brände in sehr trockenen Wäldern verheerendere Ausmaße an. Wissenschaftler sprechen von einer rückläufigen Stressresilienz unserer Wälder. Viele Phänomene sind jedoch zu wenig erforscht. So kann zum Beispiel ein extrem ausgetrockneter Boden frisch fallende Niederschläge nicht halten, Wasser perlt an ihm quasi ab.

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Früher ging man davon aus, dass sich der Wald mit der Zeit jede unbewirtschaftete Fläche zurückholt. Das muss aber nicht so bleiben. Orte, wo der Altbestand schon abgestorben ist, dort wo Büsche und Gräser wenig Halt finden, dort vertrocknet auch jeder nachgepflanzte oder jeder sich selbst säende Baum. Die Grundregel „Der Wald kommt von alleine wieder“ gilt deshalb nicht mehr.

Deutschlands Holzwirtschaft ist auf die Nadelhölzer ausgerichtet. Sie sind ideal als Bauholz, besonders für Dachstühle. Und wenn wir in den nächsten Jahren weniger Holz produzieren können, wird Holz teurer. Aber Holz ist ein globaler Rohstoff, er wird in den reichen Ländern wie Deutschland auch dann noch verfügbar sein, wenn man ihn in anderen Staaten längst nicht mehr bezahlen kann.

Da gibt es viele Faktoren. Zum einen stehen sich eine hohe Emotionalität der Waldfreunde und ein hoher Margendruck bei den Besitzern, die mit ihrem Wald Geld verdienen müssen, entgegen. Ob sich die Betroffenen eine erfolgversprechende, weil klügere und teurere Art der Wiederaufforstung überhaupt leisten können, muss bezweifelt werden. Eine erfolgreiche Wiederbewaldung wird in den nächsten Jahren nur dann möglich, wenn die Gesellschaft den Wert der Wälder erkennt und die Politik eine ausreichend hohe finanzielle Förderung für einen geeigneten Neuaufbau beschließt.

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